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Heroinersatz „Krokodil“ verbreitet sich in Europa

| Bild: © n.v.

Mindestens 100.000 Menschen in Russland sind abhängig von einer neuen Droge, die als Heroinersatz konsumiert wird. Schätzungen gehen sogar von einer Million Konsumenten aus. Die Droge Desomorphin, die umgangssprachlich „Krokodil“ genannt wird, ist äußerst beliebt in Russland und zunehmend auch in anderen Teilen Europas, da sie billig und einfach zu beschaffen ist. Hauptbestandteil von „Krok“ sind Codein-Tabletten, die man ohne Rezept in Apotheken kaufen kann. Diese werden dann mit Farbverdünner, Feuerzeugbenzin und Phosphorsäure zu einer Mischung verarbeitet und diese dann gespritzt. Den Namen hat die Droge wohl von den Auswirkungen, die sie auf den Körper hat: vor allem an der Einstichstelle, aber auch an anderen Stellen des Körpers entstehen Verkrustungen, die Haut verfärbt sich grünlich-grau. Nach und nach kommt es zum Versagen der Organe, Blutgefäße können platzen. Der Körper verwest also von innen heraus, Amputationen sind keine Seltenheit. „Krok“ ist damit noch gefährlicher als Heroin: Da die Wirkung nur zwei Stunden anhält muss häufiger nachgespritzt werden als mit Heroin. Zudem setzt die Abhängigkeit sehr viel schneller ein. Der Entzug ist daher besonders hart, da die körperlichen Entzugserscheinungen bis zu vier Wochen anhalten können (zum Vergleich: bei Heroin sind es durchschnittlich fünf bis zehn Tage). Die meisten Konsumenten sterben binnen eines Jahres.

Auch in Deutschland, unter anderem in Frankfurt, sind erste Fälle aufgetreten, die auf die Droge Desomorphin zurück zu führen sind. Dimensionen wie in Russland werden aber vermutlich nicht erreicht werden, da in Deutschland Codein-Tabletten nur mit Rezept erhältlich sind.

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