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Bangkok: UNO veröffentlicht aktuellen Drogenbericht – Synthetische Drogen auf dem Vormarsch

| Bild: © n.v.

Das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) veröffentlichte vergangene Woche seine aktuellen Zahlen. Synthetische Drogen stehen inzwischen weltweit auf der Konsumliste an zweiter Stelle nach Cannabis. Vor allem die Märkte in den Ländern Südostasiens werden von organisierten Drogenschmuggler-Banden kontrolliert. Das UNODC-Büro legt den Bericht alle drei Jahre vor.

Aufputschmittel, also Amphetamine, Methamphetamine und Ecstasy werden dabei nach Cannabis weltweit am häufigsten konsumiert. Der UNODC-Bericht, der letzte Woche in Bangkok vorgestellt wurde, gab außerdem bekannt, dass sich die Produktion immer weiter ausweitet. Vor allem Länder in Westafrika und Südostasien seien davon betroffen. Synthetisch hergestellte Drogen erfordern nur einfache Produktionsverfahren und könnten daher meist recht günstig verkauft werden. Die Zahl der Konsumenten habe sich laut dem Bericht inzwischen auf einem hohen Niveau stabilisiert.

Laut UNO-Angaben hat sich die Zahl der Labore zwischen 2005 und 2009 verzehnfacht. Der UNODC-Regionalvertreter in Bangkok befürchtet außerdem, dass der wachsende Handel und die steigenden Profite für Südostasien eine immer größere Gefahr für Sicherheit und Gesundheit der Menschen in den betroffenen Ländern darstellt.

Dem Bericht zufolge wird das Geschäft mit den synthetischen Drogen immer stärker von kriminellen Banden kontrolliert. Besonders attraktiv sei das Geschäft deshalb, weil man mit den Drogen hohe Gewinne mit einem relativ kleinen Risiko erzielen könne. Die UNODC geht davon aus, dass allein in Myanmar über 50 Banden im Schmugglergeschäft mit synthetischen Drogen aktiv sind.

Während Ecstasy-Pillen immer noch vor allem in den Niederlanden für den europäischen Markt produziert werden, wird für den asiatischen Raum vor allem in Myanmar produziert. Genaue Zahlen für den Konsum gäbe es laut UNODC jedoch nicht, da vor allem große Länder wie China und Indien nie repräsentative Erhebungen dazu gemacht hätten. Man gehe jedoch von 14 bis 57 Millionen Menschen aus, die synthetische Drogen konsumieren.

Früher wurden die Drogen meist in Hinterhof-Laboren produziert, während es inzwischen bereits riesige Fabriken gibt. Vor allem auch in Indonesien und Malaysia breitet sich die Herstellung immer weiter aus. Doch auch in Westafrika werden immer häufiger Labore entdeckt.

 

Link zum Artikel (Spiegel-online): 

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