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Mexikanische Drogenkartelle handeln immer mehr mit Methamphetaminen

| Bild: © n.v.

In Mexiko gibt es immer mehr Drogenlabore, in denen Methamphetamine produziert werden. In den fünf Jahren unter der Regierung von Felipe Calderón haben mexikanische Behörden 645 Labore zur Herstellung synthetischer Drogen entdeckt, ein rapider Anstieg zu den ca. 60 Laboren, die in sechs Jahren unter Präsident Vicente Fox ausgehoben wurden. Das mexikanische Verteidigungsministerium führt diesen Umschwung auf die zunehmenden Erfolge bei der Zerstörung der Anbauflächen für Marihuana und Schlafmohn zurück.

Ein weiterer Grund sind die weitaus höheren Gewinnmargen beim Verkauf synthetischer Drogen. Diese können bis zu 20 Mal höher sein als beispielsweise beim Verkauf von Marihuana. Zusätzlich ist es deutlich einfacher, ein Labor einzurichten, als mühsam Koka oder Marihuana anzupflanzen. Die Marihuana-Produktion in Mexiko ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Das hat vor allem mit der aufkommenden Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten zu tun, die selbst den amerikanischen Markt versorgt und sich keine Sorgen um den Grenzübergang zu machen braucht.

Die Produktion der neuen synthetischen Drogen in Mexiko wird vom berühmt-berüchtigten Sinalao-Kartell dominiert, die wahrscheinlich größte und erfolgreichste kriminelle Organisation entlang der Pazifik-Region. Da nun durch den Verkauf der synthetischen Drogen deutlich mehr Geld für die Kartelle auf dem Spiel steht, rechnet man in Mexiko mit einem weiteren Anstieg der Gewalt. Zusätzlich zeigt der plötzliche Wandel in der mexikanischen Drogenproduktion, wie anpassungsfähig die Kartelle sind und wie schnell sie auf Marktveränderungen reagieren können.

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