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Drogenbekämpfung 100 Jahre nach der Hager Opiumkonferenz

| Bild: © n.v.

Bei der 55. Sitzung der Suchtstoffkommission, die vom 12. bis 16. März in Wien stattfindet, erläuterte der Direktor der UNODC Yury Fedotov die Fortschritte der Drogenbekämpfung, merkte aber auch an, dass es in Zukunft noch viel zu tun gebe.

Er sprach sich unter anderem für mehr Engagement bei der Bekämpfung des Drogenkonsums aus. Der Fokus der Bemühungen liege derzeit eher auf dem Kampf gegen den Drogenanbau und -handel.  Aber nicht nur dieser müsse bekämpft werden, sondern auch die Nachfrage müsse gesenkt werden, um das Problem bewältigen zu können. Prävention, Behandlung, Rehabilitation, Reintegration und Gesundheit sollten wichtige Bestandteile der Strategie sein.

Des Weiteren sagte er, dass der illegale Drogenhandel 0,5 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts ausmacht. Dieser führe jährlich zu vielen Toten, zur Zerstörung von Familien, zur Schwächung von Gemeinden und fördere Korruption und Kriminalität. Zudem untergrabe diese Bedrohung staatliche Strukturen und Gesetze, führe zu sozialen Problemen, Gewalt und Terrorismus und bedrohe staatliche Stabilität und Sicherheit. Besonders Kinder müssten vor den Auswirkungen der Drogen geschützt werden.

Fedotov betonte, dass vor allem regionale Projekte und Netzwerke weiter unterstützt und ausgebaut werden müssten, wie beispielsweise die „Dreiecks Initiative“ 1), bei der Afghanistan, Pakistan und Iran zusammenarbeiten.

In nächster Zeit solle zudem ein neues Projekt in Südosteuropa entstehen, das sich mit den Problemen des Heroinschmuggels entlang der so genannten „Balkanroute“ beschäftigen wird. Diese ist die wichtigste Route für den Handel von Heroin und Rohopium, das von Afghanistan über den Iran und die Türkei illegal nach Europa eingeführt wird. 2)

Wichtig sei außerdem, den Menschen vor Ort eine alternative Lebensgrundlage zu bieten. Oft werde den Farmern keine Hilfe angeboten, wenn man sie des illegalen Drogenanbaus überführt habe. Diese Hilfsmaßnahmen sollen in Zukunft ausgebaut werden.

Bei der Verwendung von Drogen für medizinische Zwecke wolle die UNODC weiter mit Regierungen zusammenarbeiten.

Vor genau hundert Jahren wurde in Den Haag auf der Hager Opiumkonferenz ein erstes internationales Abkommen verabschiedet, dass die Kontrolle von Opium, Morphin und auch Kokain und Heroin zum Ziel hatte. Unterzeichnet wurde es zunächst von Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, USA, Italien, Portugal, Russland, Japan, Persien (Iran) und Siam. Von internationaler Bedeutung wurde es, nachdem es all jene Länder unterschrieben, die 1919 auch den Friedensvertrag von Versailles unterzeichneten. Später diente es als wichtige Vorlage für weitere Abkommen. 3) 4)

 

Link zur Rede von Yury Fedotov

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Link zur Beschreibung der „Triangular Initiative“
  2. Drogen Macht Welt Schmerz Webseite Handel mit Opium und Heroin
  3. Link zur Beschreibung der Hager Opiumkonferenz
  4. Link zum Abkommen der Hager Opiumkonferenz
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