Wenn Heroin nach Europa kommt, dann meistens über die Balkanroute, die Nordroute (Schwarzes Meer) oder die östliche Mittelmeer Route. 1)
Von Afghanistan, dem weltweit größten Produzenten von Heroin, wird das Heroin über den Iran und die Türkei, Bulgarien, die Balkanländer und manchmal auch Griechenland nach Europa geschmuggelt. Die Türkei war hierbei lange Zeit der größte Umschlagplatz von Heroin. Bis 2005 wurde dort am häufigsten illegal geschmuggeltes Heroin beschlagnahmt. Seit dem Jahr 2006 hat der Iran die Türkei in dieser Hinsicht abgelöst, wobei die beiden Länder zusammen weltweit immer noch die größte Menge an geschmuggeltem Heroin sicherstellen. Der Anteil der Türkei alleine beträgt 16 % davon. In dem Zeitraum von 2002 bis 2008 stiegen diese Zahlen in beiden Ländern stetig an, bis sie im Jahr 2009 bei 25 Mio. Tonnen (Iran) und 16 Mio. Tonnen (Türkei) stagnierten.
Innerhalb der Türkei kommt das Heroin mehrheitlich erst nach Istanbul, bevor es von dort weiter in die (süd-) osteuropäischen Länder gebracht wird. 2) Neben Heroin kommt auch Kokain in die Türkei, hauptsächlich aus Südamerika oder über westafrikanische Transitländer. Laut Angaben der türkischen Landespolizei, ist die bevorzugte Methode, Kokain in das Land zu schmuggeln, durch Drogenkuriere an Bord von Verkehrsflugzeugen. Das Kokain ist dabei entweder im Gepäck oder am Körper der Kuriere versteckt. 1)
Vor ca. zwei Wochen hatte ein türkischer Abgeordneter für Aufsehen im Parlament gesorgt, als er ein Päckchen Heroin und Kokain seinen Kollegen präsentierte. Yildiray Sapan erklärte, er habe die Drogen in seinem Heimatort Antalya ohne große Probleme auf der Strasse erstehen können. Der Kauf der Drogen sei als Protestaktion gedacht, um die Abgeordneten darauf hinzuweisen, wie leicht es doch sei, sich in der Türkei harte Drogen zu beschaffen und dass dieser Zustand umgehend geändert werden müsse. Die Drogen händigte Sapan der Polizei aus. 3)
International ist die Türkei Mitunterzeichner der Drogen Konvention von 1988, der UN-Konvention über psychotrope Substanzen aus dem Jahr 1988 der Vereinten Nationen und des UN-Einheitsübereinkommen von 1961. 1)
