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HSBC-Bankengruppe in globale Geldwäsche verwickelt

| Bild: © n.v.

Die weltweit agierende Banken- und Investmentgruppe HSBC steht unter dem dringenden Verdacht, in Geldwäsche und Transaktionsgeschäfte in sanktionierten Staaten, wie Kuba oder Iran, verwickelt zu sein.

Vor ca. 10 Jahren wurden gegen HSBC bereits ähnliche Vorwürfe erhoben. Die Abteilung der Bank, die für die Überprüfung von verdächtigen Transaktionen zuständig war, schien schlecht zu funktionieren. Nach Berichten von Reuters, hat sich seit diesem Vorfall nicht viel verändert. 1)

Neue Anschuldigungen gehen von einer Verstrickung der Bank in unkontrollierte Verschiebungen von südamerikanischen Drogengeldern in die Vereinigten Staaten aus. Es ist von mehreren 100 Milliarden US-Dollar die Rede. HSBC soll vorsätzlich Kontrollen unterbunden und Warnungen ignoriert haben.

Die laschen Krontrollpraktiken waren aufgeflogen, als DEA-Agenten, die sich als Drogenhändler tarnten, große Summen Geld in lokalen Banken Paraguays eingezahlt hatten und ohne jedwede Komplikationen die Finanzen mittels der HSBC in die US transferieren konnten. Zusätzlich wurde bekannt, das die Bankengruppe mit sog. „casas de cambio“ in Mexiko kooperiert. Diese kleinen Unternehmen werden meist genutzt um geringere Geldbeträge um zu tauschen oder ins Ausland zu schicken. Die DEA vermutet, dass über diese Geschäfte mit Hilfe der HSBC Drogengelder im großen Stil in die USA übermittelt wurden.

Aufgrund dieser Anschuldigungen nehmen nun mehrere Institutionen den Großkonzern ins Visier. Nach Angaben der HSBC, haben u.a. die US-Notenbank, Manhattans Bezirksstaatsanwaltschaft und das Amt zur Kontrolle ausländischer Vermögenswerte ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Bank wird im speziellen verdächtigt, seit 2005 gegen den sogenannten „Bank Secrecy Act“ und andere Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und der Finanzierung krimineller Aktivitäten, verstoßen zu haben. 2) Sollten sich die Vorwürfe erhärten, so könnten Strafzahlungen in bisher ungekanntem Ausmaß fällig werden.

Doch der Fall könnte eine wesentlich größere Debatte in Gang bringen. Der Forbes-Redakteur Bill Singer, sieht den Vorfall als Symptom der verfehlten US-Gesetzgebung bezüglich des Themas der Geldwäsche. Die geltenden Bestimmungen wurden im Zuge der Vorfälle des 11. Septembers 2001 eingeführt. Laut der Gesetze sind Banken zwar verpflichtet verdächtige Transaktionen zu melden, in der Praxis geschehe dies aber oft nicht. 1) Meist bleiben die Transaktionen innerhalb der globalisierten und undurchsichtigen Finanzmärkte unaufgedeckt. 3) 2009 sollen auf diesem Weg allein über 1 Milliarde US-Dollar gewaschen worden sein. 4) Die Verlockungen großer Profite wiegen meist mehr als das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Staat und der Gesellschaft.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Link zum Artikel von Forbes
  2. Link zum Artikel von The Independent
  3. Link zum Artikel von EarthLink e.V.
  4. Link zum Artikel von EarthLink e.V.

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