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Kolumbianischer Drogenhändler in Venezuela gefasst

| Bild: © n.v.

Der venezolanischen Armee ist einer der meistgesuchten kolumbianischen Drogenbarone ins Netz gegangen. Kolumbiens Nationalpolizei bezeichnet ihn als einen der „schlimmsten Drogenhändler und Mörder“ des Landes: Diego Perez Henao soll eine mehrere Hundert Mitglieder umfassende Bande angeführt haben, die von Kolumbien und Venezuela aus tonnenweise Drogen in die USA schmuggelte.

Perez wurde auf einer Reisfarm im Bundesstaat Barinas entdeckt, wo er sich als Vorarbeiter tarnte. Die venezolanischen Streitkräfte ergriffen den 41-Jährigen inmitten seiner zehn Leibwächter, die sich ebenfalls als Arbeiter der Farm ausgaben. Der Nachrichtenagentur Associated Press zufolge hatten Agenten der kolumbianischen und US-amerikanischen Drogenbehörde die entscheidenden Hinweise geliefert. 1)

Diego Perez Henao soll laut kolumbianischen Regierungsvertretern einen Ableger des Norte-del-Valle-Kartells angeführt haben. Das Norte-del-Valle Kartell agiert vor allem in der Provinz Valle del Cauca und gilt als eine der mächtigsten Organisationen im illegalen Drogenhandel. Neben dem Schmuggel von Kokain steht Perez Henao außerdem in Zusammenhang mit Morden, Folter und Entführungen in Kolumbien, Venezuela und Panama.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos zeigte sich erleichtert über die Erfassung Perez Henaos. Auf Twitter bestätigte Santos die Festnahme und lobte die venezolanischen und kolumbianischen Behörden für ihre Arbeit. Kolumbiens Polizeidirektor Jose Roberto Leon sagte, die Erfassung sei ein Schlag gegen alle kriminellen Gruppen in Kolumbien.

Über die Ergreifung Perez Henaos wird gejubelt. Jedoch sollte vor aller Euphorie nicht vergessen werden, dass trotz dieser Festnahme das Grundübel fortbesteht: Mit den Profiten aus Kokain und Marihuana werden weiterhin in ganz Südamerika Millionen gemacht. Auch ist Kolumbien noch immer weltweit eines der Länder mit den meisten Entführungen und politischen Morden. Die meisten dieser Morde stehen in Verbindung mit Drogengeschäften.

Mit massiver US-Hilfe hat die kolumbianische Armee den Drogenhändlern in den vergangenen Jahren kräftig zugesetzt. Doch trotz zahlreicher Verhaftungen, der Vernichtung von Kokafeldern und der Beschlagnahme von Rauschgift zählt Kolumbien immer noch zu den größten Kokainproduzenten weltweit. Die Ergreifung Diego Perez Henao stellt ohne Frage einen Erfolg dar. Doch die Probleme, mit denen Kolumbien und andere Länder Lateinamerikas zu kämpfen haben, bestehen weiterhin. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Link zum Artikel von Spiegel
  2. Link zum Artikel von EarthLink

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