Zum Inhalt springen

(K)ein Krieg gegen die Drogen?

| Bild: © n.v.

„Die Menschen brauchen Frieden“ titelte die Frankfurter Rundschau über einem Interview mit dem vorläufigen Sieger der Präsidentschaftswahlen in Mexiko, Enrique Pena Nieto. Dieser stellt fest, dass während des Kampfes gegen die Drogen in den vergangenen Jahren  Produktion und Konsum von Drogen kontinuierlich stiegen und dass ein Blick nach Honduras, Costa Rica und El Salvador eine starke Verschlechterung der Situation in den letzten Jahren zeigt. Daher verwundert es nicht, dass in vielen südamerikanischen Staaten Debatten über Legalisierung von Drogen geführt werden. 1) 2)

In diesem Zusammenhang lohnt es sich, noch einmal einen Blick auf den Bericht der Globalen Kommission für Drogenpolitik aus dem Juni letzen Jahres zu werfen. 3)

Als Ausgangspunkt des Berichts dient eine klare Einsicht: Der Krieg gegen die Drogen, so wie er von US Präsident Nixon vor 40 Jahren ausgerufen wurde, ist gescheitert. Sowohl Angebot als auch Nachfrage nach Drogen weiten sich aus, gleichzeitig wächst durch restriktive Drogenpolitik die Gefährdung durch HIV/AIDS.

Als Alternative zur aktuellen Drogenpolitik nennt der Bericht allerdings nicht schlicht die Legalisierung, sondern ein weit gefächertes Maßnahmenprogramm, dass helfen soll die negativen Folgen von Drogenhandel und –Konsum zu bekämpfen.

Dabei wird eines klar: Die Drogenpolitik muss sich grundsätzlich wandeln und alte Vorstellungen über Drogenkonsum und –Abhängigkeit müssen grundsätzlich überdacht werden.

Einen Grundpfeiler der Empfehlungen stellt die Entkriminalisierung von Drogenkonsum dar. Studien zeigen, dass die Kriminalisierung von Drogenbesitz und –Konsum die Gesamtnachfrage kaum beeinflusst. Daher empfiehlt der Bericht eine staatlich regulierte Abgabe von Drogen an Konsumenten. Nur auf diesem Weg kann zum einen das organisierte Verbrechen bekämpft und zum anderen zur Gesundheit und Sicherheit der Konsumenten beigetragen werden. Gleichzeitig ermöglichen Investitionen in Therapieangebote und Gesundheitsleistungen dann eine aktive Unterstützung von Drogenabhängigen.

Auch der Frage der Prävention nimmt sich der Bericht an: Hier ist vor allem eine wissenschaftliche, evidenzbasierte Politik gefordert, mit alten Vorurteilen aufräumt und faktenbasierte Präventionsarbeit leistet.

Neben den Empfehlungen machte der Bericht aber vor allem eines klar: nicht nur in Anbau- und Transitländern sonder auch in den Nachfrageländern besteht dringender Handlungsbedarf in der Drogenpolitik.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Frankfurter Rundschau
  2. FAZ
  3. Global Commission on Drug Policy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert