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Erkenntnisse des Weltdrogenberichts 2013 – Teil 1: Weltweite Drogenproduktion

| Bild: © n.v.

Wie immer ist auch dieses Jahr der Weltdrogenbericht am 26. Juni, dem Internationalen Anti-Drogen-Tag, veröffentlicht worden. Und auch dieses Jahr hält das umfangreiche Dossier eine Vielzahl an neuen Erkenntnissen und Informationen bereit.

Diese sollen in den kommenden Tagen auf Drogen Macht Welt Schmerz zusammengefasst werden. Im ersten Teil widmen wir uns der Drogenproduktion.

Kokain

  • Neue Daten für das Jahr 2011 wurden in den Bericht implementiert.
  • Die Kokainproduktion ist, wie schon seit etwa drei Jahren, stagnierend bzw. minimal abnehmend.
  • Kolumbien, Peru und Bolivien bleiben (in dieser Reihenfolge) die entscheidenden Kokainproduzenten.
  • In Bolivien ging die Anbaufläche des Kokastrauches um 12% zurück. Dies wird auf verstärkte Eradikationsmaßnahmen der Regierung zurückgeführt.
  • In Kolumbien und Peru stieg die Anbaufläche dagegen leicht.
  • Dafür sank jedoch die Gesamtmenge an kultiviertem Kokastrauch in Kolumbien, wenn auch nur marginal.

Opium

  • Neue Daten für das Jahr 2012 wurden in den Bericht implementiert.
  • Die Menge an angebautem Opium ist stark am Steigen (Wachstum von 14%) und erreichte mit 236.000 Hektar Anbaufläche ein Rekordhoch.
  • Afghanistan ist noch immer dominanter Weltmarktführer und produziert etwa 74% des Opiums auf dem Weltmarkt. Neben Myanmar sind auch Mexiko und Laos relevante opiumproduzierende Staaten.
  • Alleine in Afghanistan stieg die Anbaufläche um 17,5% auf 154.000 Hektar. In Myanmar wuchs sie um 17% auf 51.000 Hektar.
  • Konträr verhält sich jedoch die Endmenge an produziertem Opium: Diese sank nämlich um 30% auf etwas weniger als 5.000 Tonnen. Während dies nur eingeschränkt für Heroin gilt, halbierte sich die Menge an Opium, welche nicht zu Heroin verarbeitet wurde, nahezu.
  • Alleine In Afghanistan waren 2011 noch knapp 5.800 Tonnen Opium produziert worden. Diese Zahl sank auf 3.700.
  • In Myanmar ist dagegen auch ein leichter Anstieg der Endmenge zu verzeichnen.
  • Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen steigender Anbaufläche und sinkender Opiumproduktion ist die drastisch forcierte Eradikation. Alleine in Afghanistan wurden diese Maßnahme auf fast 10.000 Hektar Anbaufläche angewandt, ein Jahr zuvor waren es knapp 4.000 gewesen.
  • In Myanmar verdreifachte sich diese Zahl gar auf fast 24.000 Hektar.

Cannabis

  • Noch immer ist Cannabis die am weitesten verbreitete Droge der Welt. Da die Produktionsorte weit verstreut und vergleichsweise klein sind, gestaltet sich die Bekämpfung des Hanfanbaus zu Drogenzwecken immer noch schwierig.
  • Cannabis wird in nahezu jedem Land der Erde kultiviert.
  • Führend sind hierbei Marokko (fast 50.000 Hektar Anbaufläche), Afghanistan und Mexiko (jeweils 12.500 Hektar).
  • Während die Entwicklung in Afghanistan stabil ist, ist in Marokko ein Anstieg zu konstatieren.
  • Die Zahl an häuslich angebautem Hanf steigt, besonders in den Vereinigten Staaten, signifikant.
  • Die USA sind aber auch weltweit führend im Bereich der Eradikation: Diese wurde auf fast 10 Millionen Pflanzen angewandt. Auch die Philippinen (fast 4 Millionen), Tadschikistan (mehr als 2 Millionen) sowie Indonesien, die Ukraine, Costa Rica und Brasilien (allesamt um die 1,5 Millionen) konnten in dieser Hinsicht erfreuliche Zahlen verzeichnen.

Zusammenfassend sind zwar Fortschritte zu verzeichnen – besonders bei der Opiumeradikation. Letztlich sind diese aber noch nicht ausreichend.

Ausführlichere Informationen finden sich im kompletten World Drug Report 2013.

In den nächsten Tagen folgt dann der zweite Teil. Dann widmen wir uns den Veränderungen im Drogenhandel.