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Hanfanbau in Nord-Kalifornien verursacht verheerende Umweltschäden

| Bild: © n.v.

Neue Entdeckungen von Hanfplantagen im Emerald Triangle in Nord-Kalifornien beweisen, dass dringend mehr Aufmerksamkeit auf den Marihuanaanbau hinsichtlich der ökologischen Folgen gelenkt werden muss. Im Vergleich zur Herstellung von Kokain und Heroin scheint der Anbau von Cannabis noch die natürlichste und nachhaltigste Vorgehensweise zu beinhalten, doch neue Ermittlungen zeigen erschütternde Ergebnisse über gravierende und stark ansteigende Umweltschäden. Weitläufige Waldflächen werden gerodet, um Platz für die Anbaufelder der Plantagen zu schaffen, natürliche Gewässer werden durch Chemikalien und Abfallstoffe verschmutzt. Die Bedeutung der Flora und Fauna wird hierbei vollkommen außer Acht gelassen und führt zu einer starken Gefährdung verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Durch dieses Vorgehen werden lang anhaltende Schäden in den Ökosystemen verursacht, welche Jahre brauchen, um sich wieder zu erholen.

The North Coast Journal berichtet über die Entdeckung und die Ausmerzung einer illegalen Anbaustätte in Willow Creek, nahe San Francisco, an der beinahe 8000 Cannabispflanzen angebaut wurden. Dort fand man Unmengen an Düngemitteln, Rattengiften und weiteren Chemikalien, die die dortige Flora und Fauna gefährdeten. Zusätzlich wurden illegale Waldrodungen, sowie die Errichtung künstlicher Wassersysteme und erhebliche Umweltverschmutzungen festgestellt. Ansässige Umweltorganisationen und Beamte sind empört und versuchen das Augenmerk auf diese Probleme zu steigern. Sie erhoffen sich Hilfe von staatlicher Seite, doch dies scheint aussichtslos zu sein.

Der illegale Cannabisanbau in den USA nimmt neue, strukturierte und produktionsreichere Formen an. Es besteht die Vermutung, dass diese Plantagen in Nord-Kalifornien von mexikanischen Kartellen betrieben werden, die mithilfe von Lastwägen große Mengen an Düngererde heranschaffen.  Unbedarfte Sparziergänger berichten über Einschüchterungen, Drohungen und Feindseligkeiten von Seiten der oft bewaffneten Züchter. Die zuständige Bundespolizei überlässt lokalen Beamten die Bearbeitung dieser Fälle, da sie angesichts dieses organisierten Verbrechens das Gefahrenpotenzial eines Einsatzes als zu groß erachtet. Nichtsdestotrotz wird weiterhin nach Lösungen in Sachen Umwelt gesucht.

Lorraine Devon Wilke, die Autorin des Artikels in der Huffington Post, erhofft sich durch eine Legalisierung von Marihuana, eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Produktion. Die Verantwortung über die Plantagen würde an pflichtbewusste Züchter übertragen werden, die überwacht und besteuert würden, und somit verhindern, dass organisierte, kriminelle Banden auf  Kosten der Umwelt Profit machten. 1)

Eine Legalisierung wurde in den USA bisher erst in zwei Staaten durchgesetzt, in denen jedoch schon eigene, kleine, nachhaltige Farmen gegründet wurden, die eine umweltfreundliche Produktion gewährleisten. Auch für das Problem des hohen Wasser- und Energieverbrauchs, der für die Cannabisproduktion vonnöten ist, wurde bereits in Arcata, Calif. eine Antwort gefunden: eine Steuererhöhung für Haushälte, die aufgrund des Marihuanaanbaus nahezu die dreifache Menge an Energie und Wasser benötigen. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Huffington Post: Will Dan Rather bring national attention to the environmental damage of pot fields? – aufgerufen am 04.09.13
  2. Huffington Post: The environmental impacts of an unregulated marijuana industry – aufgerufen am 06.09.13

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