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Kriminelle Gruppen eilen nach Mexiko, um der wachsenden Nachfrage nach Heroin in den USA gerecht zu werden

| Bild: © Bbbrrn | Dreamstime.com - Dreamstime

Mit den sinkenden Preisen von Marihuana und der wachsenden Nachfrage nach Opium-Paste, aus der Heroin hergestellt wird, steigen die Bauern in Mexiko entlang der Pazifikküste zunehmend von Getreide auf Mohnanbau um. Es ist ein großer Anstieg an Mohnfarmen und Heroinlaboren zu erkennen.
Die Marihuana Preise in der sogenannten „Triángulo Dorado“ Region, welches Teile der Bundesstaaten Sinaloa, Chihuahua und Durango umfasst, sind von 100 Dollar pro Kilo auf weniger als 25 Dollar in den letzten fünf Jahren gesunken. Weiter südlich im Bundesstaat Guerrero ist der Preis für Marihuana noch stärker gesunken, auf rund 17 Dollar pro Kilo.
Im Gegensatz dazu ist Opium-Paste um das Doppelte gestiegen im Vergleich zum Jahr 2012. Der Preis pro Kilo beträgt aktuell um die 1.500 Dollar. Diese Preisschwankungen spiegeln Verschiebungen in der Nachfrage nach Drogen in den Vereinigten Staaten wider. Kokain und Methamphetamin-Konsum haben sich halbiert, während der Heroin-Konsum gut um das Doppelte gestiegen ist. Im Jahr 2013 berichteten 681.000 Menschen, Heroin im vergangenen Jahr konsumiert zu haben. Zum Vergleich konsumierten im Jahre 2007 373.000 Personen Heroin.
Die mexikanischen Kartelle sind glücklich über die gestiegene Nachfrage nach Heroin. Es scheint so, als würde Mexiko als Hauptproduzent von Heroin für den US-Markt Kolumbien übertreffen. Denn der Großteil des Heroins, das in den Vereinigten Staaten verkauft wird, stammt aus Mexiko. Mexikanische Kartelle produzierten einst das schwarze Heroin auch bekannt als schwarzer Teer, welches eine nicht so gute Qualität aufweist wie die kolumbianischen Sorten. Durch die steigende Nachfrage produzieren sie nun auch braunes Heroin und das höherwertige weiße Heroin.
Gemäß Mexikos Verteidigungsministerium griffen die Streitkräfte 259 Kilo Heroin im Jahr 2014 auf, 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Schlafmohn verdreifachte und bei Opium-Paste verfünffachte sich die Menge im gleichen Zeitraum. Unterdessen wurde im selben Zeitraum deutlich weniger Kokain und Marihuana sichergestellt.
Eine der dominierenden kriminellen Gruppen entlang der Pazifikküste Mexikos, die die Hauptakteure im Heroinhandel in Nordamerika sind, könnte das Sinaloa Kartell sein. Doch hat das Kartell nicht direkt mit der Opiumproduktion zutun, sondern sie werben kleinere kriminelle Gruppen dafür an. Dies führt zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Banden, vor allem im Bundesstaat Guerrero. Ähnlich wie in Kolumbien wo kleinere kriminelle Gruppen in Verbindung mit den größeren Organisationen stehen, welche die eigentliche Kontrolle über den Handel haben.
Die Kämpfe hatten zur Folge, dass allein in Guerrero über 2.900 Menschen zwischen Januar 2013 und Juli 2014 fliehen mussten. Zudem gibt es unzählige versteckte Massengräber für die Menschen, die nicht das Glück hatten, entkommen zu können.
In Guerrero sind die Käufer der Opium-Paste direkt mit den lokalen kriminellen Gruppen verbunden. Die Käufer verwenden Kurzwellenradios, um mit ihren Vorgesetzten zu kommunizieren und Termine für die Abholung ausmachen zu können. Die Opium-Paste wird dann an Laboratorien ausgeliefert. Dort wird sie mit Chemikalien wie Essigsäureanhydrid verarbeitet und getrocknet.
Es gibt einige Heroinlabore in den USA, aber in den meisten Fällen wird das Heroin südlich der Grenze produziert. Allgemein sind die Fähigkeiten der Kartelle im Bereich der Heroinproduktion in den letzten Jahren komplexer geworden.
Die Nachfrage nach Heroin wird weiter steigen. Die mexikanischen Hersteller werden die besten Chemiker anheuern und sie werden immer alles daran setzen, um größte Mengen an Heroin zu produzieren. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Insight Crime: Mexico Poppy Production Feeds Growing US Heroin Demand – stand: 18.02.2015

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