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Von Kartellen finanzierte Sexpartys für die Drogenfahnder

| Bild: © n.v.

DEA-Agenten hatten „Sex-Partys“ mit Prostituierten, über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
Die Prostituierten seien durch Kartelmittel bezahlt worden, so der 131-seitige Bericht des US-Generalinspektors Michael E . Horowitz, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Link zum Bericht.
Der Bericht konzentriert sich auf den Umgang mit Vorwürfen zu sexueller Belästigung und Fehlverhalten in einigen Bundesstrafverfolgungsbehörden unter dem Dach des Justizministeriums. 1)
Im Bericht wird nicht erwähnt, in welchem Land die DEA-Agenten agierten, aber ein Vollzugsbeamter, der mit der Angelegenheit vertraut ist, identifiziert es als Kolumbien.
Sieben der zehn DEA-Agenten haben an den „Sex-Partys“ teilgenommen. Die Agenten wurden für mehrere Tage vom Dienst suspendiert.
Der ehemalige Polizeibeamte in Kolumbien behauptete auch, dass drei DEA-Agenten Geld, teure Geschenke und Waffen von Drogenkartellmitgliedern zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Die Ergebnisse waren Teil einer viel umfassenderen Untersuchung über den Umgang mit Vorwürfen zu sexueller Belästigung und Fehlverhalten in den Jahren 2009 bis 2012: Die DEA, die Bundespolizei FBI, US-Marshals und das Amt für Waffenkontrolle ATF – sie alle werden mit den Vorwürfen in Verbindung gebracht.
Die Untersuchung sei  durch wiederholte Schwierigkeiten bei der Beschaffung von relevanten Informationen von FBI und DEA erheblich belastet und unnötig verzögert worden, .
Es gab 26 Vorwürfe gegen DEA-Agenten, welche die Dienste der Prostituierten im Ausland zwischen 2009 und 2012 entgegennahmen, so der Bericht. Zehn der 13 Agenten, die in Verbindung mit diesen Vorfällen stehen, sind unter Druck zurückgetreten, haben sich zurückgezogen oder wurden aus ihren Jobs gedrängt. Drei waren in der Lage, ihr Amt zu halten, nachdem festgestellt wurde, dass sie keine Sicherheitsregeln verletzt hatten. Die Untersuchung wurde als Reaktion auf Anfragen des US-Kongresses nach dem Prostitutionsskandals 2012 in Cartagena, Kolumbien, mit Agenten des Secret Service ins Leben gerufen. 2) Die DEA-Beamten reagierten auf Horowitz‘  Behauptungen mit der Argumentation, dass in den Ländern, in denen die Agenten stationiert waren, Prostitution als Teil der lokalen Kultur gilt.
Eigentlich sind DEA-Beamte im Land, um gegen die Drogenproblematik vorzugehen. Nun stellt sich heraus, dass diese nicht nur nicht ausreichend gegen den Drogenhandel vorgehen, sondern gleichzeitig andere Probleme im Land verschärfen, nämlich den Sexhandel. Das amerikanische Justizministerium kann offenbar nicht verhindern, dass die eigenen Mitarbeiter Sex kaufen und damit zur Nachfrage der Sexindustrie beitragen. Eine strengere Überwachung der eigenen Beamten wäre dringend notwendig. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Huffington Post: Report: DEA Agents Allegedly Hosted Cartel-Funded ‚Sex Parties‘ With Prostitutes – stand: 31.03.15
  2. Washington Post:Report: DEA agents had ‘sex parties’ with prostitutes hired by drug cartels – stand: 31.03.15

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