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Mexikos Kinder töten sich gegenseitig

| Bild: © n.v.

Ein sechsjähriger Junge wird in einem Wald im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua gefoltert und ermordet aufgefunden. Er war mit fünf weiteren Kindern ausgezogen, um Holz zu sammeln, doch sie kehrten ohne ihn wieder heim. Die drei Jungen und zwei Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren sind die Hauptverdächtigen in dem Fall. Das grausame Ereignis ist kein Einzelfall. Immer häufiger kommt es in Mexiko zu Gewalttaten von Kindern an Kindern, oder auch an Erwachsenen.

Von klein auf werden die Heranwachsenden fast täglich mit Gewalt konfrontiert. Der Tod und die Zerstörung sind allgegenwärtig im Drogenkrieg Mexikos. Allein in den letzten neun Jahren sind über 80.000 Menschen gestorben und mehr als 22.000 sind noch immer verschollen. Die brutalen Kämpfe der Kartelle gegeneinander und gegen die Regierung zerstören auch, was auf den ersten Blick nicht sichtbar ist: die Psyche der Kinder. Die Kinder, die die Brutalität der Erwachsenen adaptieren und sie an anderen auslassen, können in gewisser Weise als Opfer ihres grausamen Umfeldes gesehen werden.

Die jungen Täter ahmen jedoch nicht nur die erlebte Gewalt nach, sie leben sie regelrecht. Experten gehen davon aus, dass die Ermordung des kleinen Jungen in Chihuahua nicht das Resultat eines zu weit gegangen Spieles war. Die Kinder hätten die Ermordung richtiggehend geplant. Der Vorsatz zeigt, dass diese Kinder wohl unter starken Persönlichkeitsstörungen leiden. Der blutige Krieg in Mexiko erzeugt eine ganze „Generation an Psychopathen“, vermutet der mexikanische Kriminologe Carlos Ochoa Quiroz. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Focus-Online: Wenn Kinder morden: „In Mexiko wächst eine Generation von Psychopathen heran“ – aufgerufen am 18.6.2015

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