Zum Inhalt springen

Mexikanische Kartelle benutzen immer mehr Kinder als Auftragskiller

| Bild: © n.v.

Ihr Gesicht ist verhüllt, nur die Augen sind zu sehen. Manchmal halten sie grinsend eine Waffe in der Hand. Sie sind bekannt als die sogenannten „child hit man“, also „Kinderauftragsmörder“. Für mexikanische Drogenkartelle sind diese Kinder und Jugendlichen mittlerweile Teil ihres schmutzigen Alltags geworden.

Es handelt sich meist um Jungen, die die neue „Killergeneration“ für die Kartelle darstellen. Sie sind sowohl Täter als auch Opfer, denn viele von ihnen kommen aus ärmlichen Verhältnissen und das Gangsterleben im Dienste eines Kartells ist das einzige, das sie kennen. 1)

Jugendliche und Teenager für kriminelle Zwecke zu gebrauchen, ist keineswegs neu. „El Ponchis“, so heißt der wohl bekannteste minderjährige Auftragskiller Mexikos. 2010 gab er zu, im Namen von Drogenkartellen Morde durchzuführen und kam daraufhin fünf Jahre ins Gefängnis. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuße. Seit seinem elften Lebensjahr war er Mitglied eines Kartells und bereits in seiner frühen Jugend an der Enthauptung von vier Menschen beteiligt. So zumindest lautete sein eigenes Geständnis über seine Zeit bei der Pacific Sur, einer Nachfolgeorganisation des mexikanischen Beltran-Leyva Kartells, die heutzutage nur noch wenig aktiv ist. 2)

Berichten zufolge gibt es knapp 1.100 Jugendliche, die wegen Mordes in mexikanischen Gefängnissen inhaftiert sind. Insgesamt sind es ca. 5.000 von ihnen, die wegen teilweise schwerer Verbrechen hinter Gittern sitzen, darunter Waffenbesitz, Entführung, Autodiebstahl und Beteiligung am organisierten Verbrechen. Im Internet brüsten sich kriminelle Organisation wie das Golf Kartell oder La Linea mit Bildern ihrer jungen Auftragsmörder.

Die „Cauce Ciudadano“, eine soziale Organisation, hat es sich zum Ziel gemacht, Kindern  und Jugendlichen zu helfen, die sich mit den Narcos eingelassen haben. Viele der betroffenen Kinder haben mit Familienproblemen, Drogensucht oder Armut zu kämpfen und sind deswegen leichte Opfer für die Kartelle. „Die meisten von ihnen stehen unter Schock, denn keiner konnte sich zuvor vorstellen, dass er jemals einen anderen Menschen würde töten oder zerstückeln müssen“, so ein Sozialarbeiter von Cauce Ciudadano. 1)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. mySA: Mexican Drug Cartels are increasingly using kids as hired assassins – aufgerufen 28.8.15
  2. Wikipedia: South Pacific Cartel – aufgerufen 28.8.15

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert