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Die unrühmliche zweite Blüte des Goldenen Dreiecks

Eine asiatische Drogenkonsumentin raucht Opium | Bild: © Digitalpress - Dreamstime

Die Länder des sogenannten Goldenen Dreiecks bekommen immer mehr Probleme mit der Drogenwirtschaft. Die für ihren in den 1960er Jahren blühenden Opiumhandel bekannte Region erlebt gerade eine unrühmliche zweite Blüte. Während es vor kurzem noch so aussah, als ob man das Areal so gut wie drogenfrei bekommen könnte, blüht der Handel mit Opium, Heroin und anderen Drogen. Neben den traditionellen Opiaten werden vor allem Modedrogen wie Yaba in rauen Mengen hergestellt und exportiert.

Jedes Jahr veröffentlicht die Regierung der USA eine Liste mit Ländern, denen sie vorwirft, einen signifikanten, negativen Einfluss auf den Drogenmarkt im eigenen Land zu haben. Wenn ein Land auf dieser Liste auftaucht, kann das drastische Folgen haben, da diesem dann im schlimmsten Fall Sanktionen seitens der Vereinigten Staaten drohen. Diese werden allerdings in der Regel erst angewendet, wenn das betreffende Land aus Sicht der USA nur unzureichend Gegenmaßnahmen gegen diese Zustände eingeleitet hat. Ein Staat, der davon betroffen ist, ist Myanmar. 1)

Myanmar ist ein Land im Goldenen Dreieck. Die Region war früher bekannt für den Mohnanbau. Große Teile der weltweiten Heroinproduktion fanden im Goldenen Dreieck statt. Bis vor kurzem sah es noch so aus, als ob man die Gegend unter Kontrolle hätte. Zumindest in einzelnen Ländern, wie Thailand, lohnte sich der Mohnanbau einfach nicht mehr. 2)

Doch in letzter Zeit fließen wieder Unmengen von Drogen aus dem Goldenen Dreieck auf den Weltmarkt. 3)  Nicht nur Opium oder Heroin, vor allem Amphetamine erleben in der Region einen regelrechten Boom. In der Form von Yaba werden diese geraucht. Die kleinen Pillen sind eine Art Volksdroge geworden. 4)

Zwar haben es Länder wie Thailand geschafft, zumindest die Opiumfelder weitestgehend zu verdrängen, doch von den Nachbarländern, die seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, schwappen die Endprodukte des Mohnanbaus in die Nachbarstaaten. In Myanmar bringt die Arbeit auf einem Opiumfeld in den immer noch unerschlossenen, peripheren Regionen über das Dreifache des Lohnes, den man legal mit Feldarbeit bekommen könnte.

Natürlich gab es Versuche, diese Entwicklung aufzuhalten. Doch verschiedene Faktoren ließen diese scheitern. Einerseits wurden Investitionen in die Infrastruktur nicht an den richtigen Stellen eingesetzt. Die abgelegenen Regionen haben keine Chance auf einen wirtschaftlichen Aufschwung, wenn es keine Pullfaktoren für eventuelle Investoren und Unternehmen gibt, die die armen Landstriche nachhaltig fördern könnten. Eine funktionierende Infrastruktur sollte das mindeste sein. Zusätzlich verstärkt die große Armut die Attraktivität, die zum Beispiel die Yabaherstellung ausstrahlt. Zudem müssen staatliche Hilfen für die Bauern, die sich entscheiden müssen, welche Pflanzen sie anbauen, langfristig angelegt sein. Es braucht zwischen drei und sieben Jahre, um Kaffee- oder Kautschukpflanzen zu ernten. Ohne geeignete Förderprogramme bleiben viele lieber beim Opium. 5) Investitionen wie zum Beispiel von China, die unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit für die Bauern nur dem investierenden Land und seinen Geschäftsleuten zu Gute kommen und die betroffenen Regionen noch weiter schwächen, tun ihr Übriges, um die Drogenwirtschaft zu stärken. 6)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. U.S. Embassy in Burma: 2015 Presidential Determination for Major Drug Producing and Transit Countries – zuletzt aufgerufen am 18.09.15
  2. Zeit Online: Opium ist out – zuletzt aufgerufen am 18.09.15
  3. The Diplomat: Solving Southeast Asia’s Drug Problem – zuletzt aufgerufen am 18.09.15
  4. Fluter: Aggro Bangkok. Halb Thailand ist auf Yaba – zuletzt aufgerufen am 18.09.15
  5. The Diplomat: Solving Southeast Asia’s Drug Problem – zuletzt aufgerufen am 18.09.15
  6. tni: Financing Dispossesion – China’s Opium Substitution Programme in Northern Burma – zuletzt aufgerufen am 18.09.15

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