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Zahl der Meth-Konsumenten steigt in vielen Ländern

| Bild: © n.v.

Laut dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung ist die Zahl der Crystal-Konsumenten in Deutschland gestiegen. Besonders in den Grenzregionen zur Tschechischen Republik liegt die Droge im Trend. In den Beratungs- und Behandlungseinrichtungen in Sachsen, Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen bestehen die Hilfe-Suchenden zu etwa 50 bis 70 Prozent aus Crystal-Konsumierenden. Die Zahl der von Zoll und Polizei aufgegriffenen Verbraucher hat sich laut Bundeskriminalamt seit 2010 etwa verfünffacht: Im letzten Jahr wurden mehr als 3.000 Konsumenten erstmals von der Polizei erwischt. 1)

In Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Polizei und Gesundheit, hat die Stiftung „Sucht Schweiz“ im Rahmen des Projektes „Neue Tendenzen im Drogenbereich“ (NTD) eine Untersuchung durchgeführt. Die Frage war, ob auch die Schweiz vom beobachteten Anstieg des Methamphetamin-Konsums in Deutschland betroffen sei. Das Ergebnis ist, dass derzeit das Schweizer Meth-Problem auf kleinere Personengruppen beschränkt bleibt, die durch den Besuch von Thaishops und Massagesalons einen einfachen Zugang zu den wichtigsten Vetriebsorten hätten. Im Vergleich zu anderen üblichen Partydrogen wie Ecstasy, Kokain oder Amphetamin, ist die Nachfrage wesentlich geringer. 1) Dennoch sei ein leichter Anstieg der Verbraucher zu verzeichnen. Es würden viele leicht zugängliche Schwarzmärkte in Neuenburg, Biel, Bern, Basel, Luzern und Zürich existieren. Die zum Teil jungen Konsumenten deuten auf den weiteren Trend hin; auch eine Verknappung der Verfügbarkeit oder Verschlechterung der Qualität von anderen Substanzen könnte zur Entstehung von Konsumwellen beitragen, warnt „Sucht Schweiz“. 1)

In den letzten Jahren kann in ganz Europa eine Zunahme des Konsums und ein Ausbau des Marktes beobachtet werden. Besonders in Skandinavien und in den Regionen nahe der Tschechischen Republik, wo Methamphetamin schon seit mehreren Jahrzehnten produziert und konsumiert wird, ist dies der Fall. 2) Laut dem UN Office on Drugs and Crime (UNODC) sind Amphetamine nach Marihuana die zweit-meist konsumierte Droge der Welt. Der größte Produzent in Lateinamerika sei Mexiko, auf den rund 80 Prozent der Methamphetamine, die sich in den USA im Umlauf befinden, zurückzuführen sind. Mexikanische Drogenkartelle hätten gute Lieferkontake und Anbindung nach Asien, von wo ein Großteil der chemischen Edukte bezogen wird. 3)

Es ist wahrscheinlich, dass sich in anfälligen Ländern die Produktion ausweiten wird, wenn die Aufklärungsarbeit gegen das stark abhängig machende Gift scheitert. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. drugcom.de: Abschied von Crystal – Zuletzt aufgerufen am 9.10.15
  2. blick.ch: Thai High – Zuletzt aufgerufen am 9.10.15
  3. insightcrime.org: Meth production to move out Mexico? – Zuletzt aufgerufen am 9.10.15

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