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Anfang dieser Woche ist Seuxis Paucis Hernández Solarte alisa „Jesus Santrich“, eines der obersten Mitglieder der Führungsriege der FARC in Bogota verhaftet worden. Es wurden Verbindungen zwischen dem FARC Politiker und kriminellen Splitter Gruppen aufgedeckt, die aktuell in den ländlichen Gebieten Kolumbiens für Chaos sorgen, um viele ehemalige Rebellen vor einer sozialen Wiedereingliederung abzuschrecken. Er ist ehemaliger Kommandant der Guerillabewegung und ist eine der Schlüsselpersonen in den Friedengesprächen mit der kolumbianischen Regierung. Nun wird er von der Staatsanwaltschaft des Drogenhandels und des Transports von zehn Tonnen Kokain in die USA beschuldigt. | Bild: © n.v.

Verhaftung von FARC Führungsmitglied gefährdet Frieden in Kolumbien

Anfang dieser Woche ist Seuxis Paucis Hernández Solarte alisa „Jesus Santrich“, eines der obersten Mitglieder der Führungsriege der FARC in Bogota verhaftet worden. Es wurden Verbindungen zwischen dem FARC Politiker und kriminellen Splitter Gruppen aufgedeckt, die aktuell in den ländlichen Gebieten Kolumbiens für Chaos sorgen, um viele ehemalige Rebellen vor einer sozialen Wiedereingliederung abzuschrecken. Er ist ehemaliger Kommandant der Guerillabewegung und ist eine der Schlüsselpersonen in den Friedengesprächen mit der kolumbianischen Regierung. Nun wird er von der Staatsanwaltschaft des Drogenhandels und des Transports von zehn Tonnen Kokain in die USA beschuldigt. | Bild: © n.v.

Anfang dieser Woche ist Seuxis Paucis Hernández Solarte, alias „Jesus Santrich“, eines der obersten Mitglieder der Führungsriege der FARC in Bogota verhaftet worden. Es wurden Verbindungen zwischen dem FARC-Politiker und kriminellen Splittergruppen aufgedeckt, die aktuell in den ländlichen Gebieten Kolumbiens für Chaos sorgen, um viele ehemalige Rebellen von einer sozialen Wiedereingliederung abzuschrecken. Er ist ehemaliger Kommandant der Guerillabewegung und eine der Schlüsselpersonen in den Friedensgesprächen mit der kolumbianischen Regierung. Nun wird er von der Staatsanwaltschaft des Drogenhandels und des Transports von zehn Tonnen Kokain in die USA beschuldigt. Diese enorme Menge der Droge soll er laut Ermittlern von den Urabeños, der ELN und einer radikalen Gruppierung von Ex-FARC-Mitgliedern erworben haben. Die ganze Aktion wurde von verdeckten Ermittlern der DEA infiltriert und führte so schließlich zur Verhaftung des FARC-Bosses. Neben Santrich sind noch drei weitere Mitglieder der Linkspartei angeklagt. Alle Beschuldigten sind führende Angehörige der FARC und hätten gemäß des Friedensvertrags jeweils einen Sitz als Abgeordnete im kolumbianischen Parlament bekommen.1 2

Die Verhaftung war Ergebnis einer von der DEA und der US-amerikanischen Justizbehörde geleiteten Ermittlung. Den Angeklagten wird vorgeworfen, Kokainlabore zu betreiben, die Droge anschließend mit in den USA registrierten Flugzeugen ins Land zu bringen und diese dort weiterzuverkaufen. Aufgrund der Ergebnisse der Ermittlung hat Interpool mit einem internationalen Haftbefehl nach allen Beteiligten gefahndet. Zusätzlich fordern die USA die Auslieferung des FARC-Politikers, da es konkrete Beweise gäbe, die belegen, dass Santrich auch nach Verabschiedung des Friedensvertrags weiterhin am Drogenschmuggel beteiligt war. Der Vertrag, welchen die Regierung Kolumbiens 2016 mit der FARC geschlossen hat, garantiert den Mitgliedern Immunität für alle davor begangenen Verbrechen und US-amerikanische Haftbefehle. Alle vorigen Auslieferungsgesuche sind außer Kraft getreten. Dies gilt jedoch nicht für Strafteten, die danach begangen wurden. Deshalb und wegen der Beweislage befürwortet der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die Auslieferung von Santrich.34

Unterdessen weisen Santrichs Parteikollegen die Vorwürfe zurück und werfen der Regierung vor, dass sie den Ex-Guerilla lediglich Donald Trump während seines Besuchs in Kolumbien und Peru präsentieren wollen. Dabei gehen sie sogar so weit und sprechen von einer Verschwörung seitens der USA, um ihn unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen festsetzen zu können. Durch all diese Ereignisse befindet sich der Friedensprozess an einem sehr kritischen Punkt und könnte möglicherweise am Ende doch noch fehlschlagen.5

Dies könnte für das Land fatale Folgen haben und der seit knapp zwei Jahren bestehende Frieden in einem erneuten Bürgerkrieg enden, welcher aufgrund von Frustration und Enttäuschung seitens der FARC-Anhänger schwerwiegender werden könnte als je zuvor. Desweiteren besteht die Möglichkeit, dass sich verschiedene Guerillagruppierungen der FARC anschließen und so die Kokainproduktion und der Handel noch weiter ansteigen würden. Trotz Friedensvertrag bleibt die Drogenproblematik Kolumbiens ungelöst.

  1. amerika21:Vorstandsmitglied der FARC-Partei in Kolumbien Festgenommen; Artikel vom 10.04.2018 []
  2. insightcrime:Dire Outlook for Colombia Peace Process After FARC Leader`s Arrest; Artikel vom 10.04.2018 []
  3. insightcrime:Dire Outlook for Colombia Peace Process After FARC Leader`s Arrest; Artikel vom 10.04.2018 []
  4. deutschewelle:Ex-FARC-Kommandant wegen Drogenschmuggels festgenommen; Artikel vom 10.04.2018 []
  5. theguardian:Blow to Colombian peace deal as former FARC rebell chief arrested on drug charges; Artikel vom 10.04.2018 []

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