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Argumente gegen eine Drogenlegalisierung

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Die Basis der Argumentationslinien gegen eine Drogenlegalisierung bildet die Fürsorgepflicht des Staates. Diese steht der Freiheitsargumentation für eine Drogenlegalisierung gegenüber und besagt, dass der Staat die Pflicht habe, den Bürger von gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen abzuhalten. Diese Fürsorgepflicht stehe ÜBER den bürgerlichen Freiheitsrechten, da Gesundheitsschäden des Einzelnen auch die Gesellschaft schädigen. Weitere Argumente gegen eine Drogenlegalisierung, die alle auf der Fürsorgepflicht beruhen, sind die Gefahr eines Drogenbooms, die Gefahr von Cannabis als Einstiegsdroge, medizinische und psychologische Risiken und eine kriminologische Argumentation, die davon ausgeht, dass es bei einer Entkriminalisierung von Drogenhandel und -konsum nicht zu einer Verringerung sondern zu einer Verschiebung krimineller Tätigkeitsfelder käme.

Welche Rolle spielen Argumente gegen eine Drogenlegalisierung, oder auch: Argumente für Drogenkontrolle und -bekämpfung im Zusammenhang mit entwicklungspolitisch relevanten Fragen?

Im März 2010 fand in Wien ein Treffen der Suchtstoffkommission statt, bei dem der Direktor des Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung der UN (UNODC) Antonio Maria Costa vor einem Gesundheitsdesaster im Zusammenhang mit der Legalisierungsdebatte in Entwicklungländern warnte. Ein Aufweichen der Drogenkontrollen macht er für wachsende Drogenkonsumraten in armen Ländern verantwortlich: „Entwicklungländer – die schon mit den Problemen der Gesundheitsfürsorge, Bildung und Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben – [haben] keine Einrichtungen zur Therapiebehandlung und Strafverfolgung von Narkotika […]“.

Dies entspricht dem Argument, eine Drogenlegalisierung könnte zu einem unkontrollierbaren Drogenkonsum führen. Sicherlich haben Entwicklungsländer weniger Ressourcen und schlechtere Rahmenbedingungen (Armut, Migration, Bildungsdefizite) um auf ihre steigenden Konsumraten entsprechend reagieren zu können.

Andererseits haben sämtliche Drogenkontrollmaßnahmen zu ungewollten Nebenwirkungen geführt, wie Schwarzmarkt und Markt- und Handelsrouten-Verdrängung.

Die Kriminalisierung von Drogen ist verantwortlich für die meisten gesundheitlichen und sozialen Probleme in den produzierenden Ländern. Hinzu kommt, dass Illegalität die übliche Möglichkeit der Qualitätskontrolle unterminiert (und dadurch zusätzliche Gesundheitsprobleme generiert), auf die ein legaler Markt normalerweise zurückgreifen kann

Eine Regulierung der Drogenproduktion und des -handels in Entwicklungsländern muss immer vor dem Hintergrund weiterer Maßnahmen betrachtet werden. So müssten Ressourcen für andere Regelungen aufgewendet werden, die Therapie- und Bildungsangebote umfassen, um die negativen sozialen und gesundheitlichen Konsequenzen, die eine Prohibition mit sich zieht, aufzufangen.

 

Quellen:

Wikepedia-Artikel: Legalisierung von Drogen

ENCOD BULLETIN 64

42 Gedanken zu „Argumente gegen eine Drogenlegalisierung“

  1. Es gibt keine Droge, die beim ersten Konsum abhängig macht…….
    Jeden falls ist mir keine bekannt und ich kenne sehr viele……..
    zB Opioide muß man schon ca. 2Wochen durchkonsumieren um eine körperliche Abhängigkeit zu entwickeln……

    Und verletzt der Staat nicht grade seine Führsorgepflicht, in dem er „Suchtkranke“, im Stich läßt und zuläßt, das Drogen gestreckt und verunreinigt sind und so wesentlich mehr Schaden anrichten !?

    Es gibt da ein großen Unterschied zwischen dem, was „Hobbyköche“ in ihren Untergrundlaboren „kochen“ und „pharmazeutischer Qualität“.

    Meistens schadet die „Droge“ dem Körper nicht, sondern die Verunreinigungen, die bei der Synthese entstehen und wo sich der „Koch“ das aufreinigen spart, weils ja auch Zeit und Geld kostet.

    Außerdem könnte der Staat mit den Steuereinnahmen helfen, aufklären usw…….

    Ich bin für
    die Einführung eines Drogenführerscheins für „härtere“ Drogen,
    für die Legalisierung von Cannabis,
    für Höhere Steuern auf Alkohol und Tabak
    und für sehr harte Strafen, für Personen, die Unfug mit Drogen anstellen (Gewalt, Vergewaltigung usw – aber da ist ja meistens Alkohol im Spiel) oder die Drogen an Minderjähre abgeben oder Drogen „strecken“…..

    Drogen können so viel Positives bewirken, sie können einen aber auch Zerstören……
    in welche Richtung es geht, das bestimmt der Staat durch seine Drogenpolitik mit, aber auch die „Kultur“ und die Eltern bzw Erziehung….

    zB werden MDMA, LSD, Zauperpilze, Iboga und Ayahuasca in der Therapie eingesetzt zB in den USA, Niederlanden, Lateinamerika usw (psycholytische Psychotherapie).
    Und „Drogen“ sind auch ein Kulturgut !
    Es gibt Höhlenmalereien, die 10000Jahre alt sind und vermutlich auf den Gebrauch von Zauberpilzen hindeuten…..

    Wenn unsere Gesellschaft zuläßt, das Alkohol und Tabak, die Drogen „unserer Kultur“ werden oder bleiben, statt bewußtsseinserweiternde Substanzen, oder Substanzen, die heilen können (Cannabis) dann ist das in meinen Augen einfach nur eine totale „Degeneration“ und keine „Evulotion“………
    Oder es ist sehr gute „Lobbyarbeit“ bzw Medienpropaganda………

    Drogen können uns helfen, die Funktionsweise des Gehirns zu verstehen,
    wenn man sich mal mit der Rezeptoraffinität usw auseinander setzt……….

    Man kann durch Drogen viel über sich selbst lernen…….

    Drogen können aber auch dazu dienen, zu „flüchten“, …
    vor einem intakten Elternhaus, vor Leistungsdruck in der Schule oder auf der Arbeit, vor einer intakten Kultur/Gesellschaft usw……..
    in dem Fall bringt es aber nichts, die Drogen zu verbieten, da diese (bzw der Konsum) nur ein Symptom ist….

    Und es gibt auch „Süchte“, die nicht Stoffgebunden sind……
    Will man einem sexsüchtigen Sex verbieten und einem computersüchtigen die Computernutzung ?

  2. Hallo erstmal,

    Ich glaub fest an das Eigentumsrecht jedes einzelnen Erwachsenen. Konkret bedeutet dies, dass jeder Bürger ab 18 Jahren mit seinem Eigentum machen kann was er will, solange er damit nicht direkt die Grundrechte andere Menschen verletzt. Der eigene Körper ist das wohl natürlichste Eigentum das es gibt. Jeder Mensch ist von Geburt an in Besitz dieses Kapitals und sollte sobald er die volle Mündigkeit erreicht darüber frei verfügen können.

    Doch neben rein philosophischen Argumenten möchte ich noch einige ganz pragmatische Gründe anbringen:

    Wenn ich mich als Erwachsener, geistig voll zurechnungsfähiger Mensch dazu entscheide, meinen Körper durch die Einnahme von Rauschgift aktiv zu schädigen, dann verletze ich keine Grundrechte anderer Menschen. Das einzige „Opfer“ bin ich selbst. Und dennoch werde ich für dieses Vergehen strafrechtlich verfolgt. Hier tritt eine meiner Meinung nach geradezu absurde Situation ein: Ich werde dafür bestraft, mich selbst geschädigt zu haben. Strafrechtlich gesehen gibt es in diesem Fall kein Opfer, sondern nur einen Täter. Tatsächlich sind „Opfer“ und „Täter“ ein und dieselbe Person.

    Wenn man dieses Prinzip nun konsequent anwendet, dann müsste man demnächst auch alle Menschen einsperren, die sich beim Sturz von der Treppe das Bein brechen. Opferlose Straftaten allgemein sind in meinen Augen abstrus.

    Zunächst einmal ist die Verfügbarkeit von Drogen aller Art für jeden mit ein wenig Engagement fast uneingeschränkt. Jeder Bürger mit minimalen Technikwissen, etwas krimineller Energie und zwei Stunden Zeit kann sich ohne Probleme jedes jemals von Menschen entdeckte oder erfundene Rauschmittel im Darknet bestellen. Und selbst Menschen ohne jede Computerkenntnisse finden häufig eine breite Auswahl psychoaktiver Substanzen bei der zwielichtigen Gestalt ihres Vertrauens im nächstgelegnen Stadtpark.

    Das Problem mit der mangelnden Qualitätskontrolle wurde im Artikel bereits angesprochen; hinzuzufügen wären aus meiner Sicht nur noch die extreme Gefahren, die von schwankenden Reiheitsgraden ausgehen. So kann es ohne Standards extrem leicht zu Überdosierungen kommen, die im Extremfalle tödlich enden können.

    Um den Rahmen jetzt nicht völlig zu sprengen, möchte ich einige Argumente noch auslassen und stattdessen auf die meiner Meinung nach stärkste These der Gegenseite zu sprechen kommen: Die Belastung der Gesellschaft durch den legalen Drogenkonsum.
    Denn legale Drogenkonsumenten hätten in unserem jetzigen System selbstverständlich auch Sozial- und Pflichtkrankenversicherungen. Und ich finde es mehr als verständlich, dass die Mehrheit nich bereit ist, für diese Leute zu zahlen. Deswegen fordere ich einhergehend mit der Legalisierung aller Drogen auch die Abschaffung sämtlicher Sozialsysteme und die Abschaffung der Pflichtkrankenversicherung. Denn wie eingangs erwähnt, kann jeder Mensch mit seinem Körper machen was er will. Nur muss aus Freiheit auch immer Verantwortung folgen.

  3. Hallo liebe Leute

    Ich bin gegen die Drogenlegalisierung.
    Ja Alkohol und Tabak richten auch Schaden an und sind legal. Aber ich versteh auch bei denen nicht wieso das legal ist. Wenn Drogen legal sind, kommt man mehr in die Versuchung „es mal auszuprobieren denn es ist ja legal“. Auch wenn viele jetzt schon Drogen nehmen, würde bei der Legalisierung die Zahl steigen. Nur durch die abgeborene Neugier des Menschen. „Mann kanns ja mal probieren, denn ich kann nicht bestraft werden“. Das finde ich schlecht. Und wenn das jemals legalisiert wird – viel Spass.

    1. Alexandra D. Ich finde es traurig dass solche Kommentare in der heutigen Zeit (5.4.2016) immer noch ernsthaft verfasst werden. Deine aus Ahnungslosigkeit entstandene Meinung und generell diese Seite hier stören intensiv ein logisches und liberales Denken gegenüber Drogen. Menschen müssen aufgeklärt werden, es muss ihnen gesagt werden dass zB. Cannabis- oder Lsd Konsum neimals derartige Risiken wie Alkohol oder Tabak aufweisen. Es ist eine Frechheit dass illegale Substanzen dessen medizinisches Potiential schon seit etlichen Jahren bekannt ist nicht für Patienten zugängig sind. Es ist mehr als unlogisch und dumm zu begründen dass der Schutz des Volkes über dem Freiheitsrecht steht obwohl in der selben Welt Alkohol und Tabak sowie auch unbekannte schädliche Geschmacksverstärker wie zB Aspatam problemlos im Supermarkt zu kaufen gibt. Der richtige Schritt wäre nicht Alkohol, Tabak illegal zu machen, sondern jede Substanz für einen aufgeklärten Erwachsenen frei zugängig zu machen.

    2. Um deine Frage zu Antworten Alexandra:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_den_Vereinigten_Staaten#Negative_Auswirkungen

      Der Verbot ist an seine Ziele vorbei geschossen. Statt weniger Konsument gabs mehr, statt weniger Kriminalität gabs mehr, statt weniger Trunkenheit am Steuer gabs mehr, statt die Mafia zu schädigen hats die Mafia gestärkt. Der Verbot wirkte mehr wie Werbung FÜR der Alkoholkonsum statt dagegen. Milliarden würden zu Kriminelle gespühlt und Alkohol war noch mehr algegenwärtig als vorher.

      Die Schmugler waren waren die Helden der Zeitalter.

      Es erinnert einen fast an der Drogen Vorbot von heute, nur die hatten damals nicht solche dinge wie das Darknet der es noch einfacher machte ran zu kommen, es war nur eine Substanz und 750 mL Whiskey sind scherer für leute zu verstecken als 15 Gram Gras oder 2 Gram Koks. Darüber hinaus war Alkohol viel schädlicher für der Gesellschaft als zB. Cannabis http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-07/cannabis-hanf-medikament-nutzen/seite-3.

      Mir sind 2 weiter Prohibitionsversuche bekannt:

      http://www.geschichte-lernen.net/geschichte-rauchverbot-anti-tabak-raucher-bewegung/
      und
      http://www.n-tv.de/leute/essen/Hilft-immer-article347173.html

      beide sind gescheitert. Wenn Gott in der Prohibition nicht erfolgreich war, dann was bringen Menschen auf die idee das die es hin bekommen.

  4. Es ist erschreckend zu sehen wie hier von einigen dieses Thema simplifiziert wird.
    Aber keiner blickt in die Vergangenheit= Zukunft Ihr redet von Steuergeldern und Aufklaerung von Prohibition und Nutzen als Handelsgut… Alles blödsinn !!

    —-Ich schlage mich klar auf die Seite der medikamentösen Behandlung durch THC—-

    Mir wäre lieber die Diskussionen über dieses Thema im privaten nicht medizinischen Bereich zu entschärfen. Eines muss jedem Konsumenten und Befürworter von Cannabis (egal welcher art) klar sein.

    Du wirst in Kauf nehmen müssen, dass deine und meine Kinder in 10 bis 15 Jahren kein Cannabis mit 15 auf dem Schulhof Angeboten bekommen sondern eine andere Droge (vielleicht mit einem nicht so „““harmlosen“““ Wirkstoff wie dem THC) oder vielleicht was noch anderes, was dein Kind beim einmaligen Konsum abhängig macht und seine Entwicklung aussetzt.

    Der Dealer ( die machen das meist hauptberuflich, sprich einzige Einnahmequelle).
    Die Vergangenheit hat gezeigt, dass immer Dinge nachrücken werden (im dunklen Bereich schneller als am Licht) wir erlauben nun den Erwerb, Besitz und auch den Konsum. Was macht der Dealer nun der sagt sich „Kein Ding es ist ja nur meine Existenz, dann Verkauf ich jetzt eine andere Droge.“ (Demnach ist das Argument einer Entkräftung der Kriminalität hinfällig wenn hier eine existensgrundlage genommen wird ist nicht abzusehen zu was dieser Mensch moralisch in der Lage ist).

    Vorher war es Gras, was macht er nun? verkauft er deinen oder meinen Kindern irgendwann ein Päckchen mit braunem Zeug oder grünem Gras. Alleine diese Tatsache sollte jedem Befürwörter im privaten Sektor von seiner ekelhaften egotour abhelfen Cannabis legalisieren zu wollen. Die Vorstellung ein Päckchen mit braunem Zeug bei meinen Kids zu finden fühlt sich grausamer an als einen Joint. Zumal unter Drogen kein Unterschied gemacht werden darf ob hart oder weich… Meiner Meinung nach^^

    Danke, dass ich mich hier mitteilen konnte

    Max 30
    Vater 2 Kinder
    7/8

    1. Laut deiner Meinung sollte also eine Substanz von der klar ist dass sie nicht wirklich gefährlich ist nicht legalisiert werden nur damit es weiterhin illegal als ungefährlichste Droge verkauft wird? Wenn alle Drogen legal sind mit einer dementsprechenden Aufklärung dann würde es das dealen sehr reduzieren. Davon abgesehen, wenn du dein Kind mit einem Joint oder Braunem erwischt, dann wurde bei der Erziehung auch einiges falsch gemacht

    2. Liebe Max,

      Genau aus diesem Grund befürworte ich der Regulierung alle Drogen. Ich möchte nicht das jede 5 Jährige Koks in jede Drogerie wie Tee kaufen kann, ich möchte aber auch nicht das Meth an Schulhöfe und in Parks angeboten wird.

      Der Kontrolle wird nur mit ein Regulierung geschafft. In der Regulierung muss dann klar sein Wer was an Wem und Wo verkaufen darf.

      Obwohl der Regierung gern der Verbot als ein „Ultimative Regulierung“ sieht ist es ein de-fakto Deregulierung.

      Mit 13 hatte ich kein Problem an, häufig gestreckte, Koks zu kommen. Der genaue reiheit – und dem entsprechend Dosis wüsste ich nie. Durch glück bin ich noch am leben. Ich möchte zwar nicht das meine Kinder konsumieren, wenn sie es aber tun sollte sie wissen was drin ist und was für ein Dosis sie einnahmen. Oft wird Heroin als Kokain verkauft – Koks ist teuerer. Oft mit fatale Folgen. Falls deine Kinder je konsumieren, was hast du lieber – das sie ein bekannte Stoff bekommen, mit bekannte inhaltsstoffe und genauere Dosierung? Oder ein Glückspiel mit dem leben?

      Jeremy 39
      Vater 3 Kinder
      15/12/6

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