Kolumbien: gefährliches Machtvakuum nach Frieden mit Guerillas
Nach dem historischen Friedensabkommen mit der FARC hat die kolumbianische Regierung nun auch mit der letzten bewaffneten Guerillaorganisation, der ELN, einen Waffenstillstand geschlossen. Vom 1. Oktober an werden die Rebellen für erst einmal hundert Tage ihre Waffen niederlegen. Der kolumbianische Präsident Santos gibt sich hoffnungsvoll und sieht „einen ersten Schritt in Richtung Frieden“. Danach könnten beide Parteien einen Friedensvertrag aushandeln. Doch der Weg zum tatsächlichen Frieden und zum Ende der gewaltsamen Konflikte in Kolumbien ist noch lang. Die Feuerpause zwischen Regierung und ELN Rebellen wird das Machtvakuum weiter vergrößern, das durch den Rückzug der FARC aus den von ihr besetzten Gebieten hervorgerufen wurde. Nun werden die sogenannten Bacrim (Bandas criminales), kriminelle Banden, umso mehr versuchen, es zu füllen.