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Marokko

Europas Kokainnachfrage destabilisiert Algerien

Ende Mai dieses Jahres entdeckten algerische Behörden rund 700 Kilogramm Kokain, das in einem Fleischcontainer auf einem Handelsschiff im Hafen von Oran, im Westen Algeriens, versteckt war. Sie schätzen dessen finanziellen Wert auf 42 bis 70 Millionen Dollar. Das Schiff hatte gefrorenes Fleisch von Brasilien über Barcelona und Valencia nach Algerien transportiert. Dieser Fund war neben 165 Kilogramm, die 2012 mit importiertem Milchpulver geschmuggelt wurden, die größte Menge beschlagnahmten Kokains im nordafrikanischen Land.

Marokko entwickelt sich zum Transitstaat für Kokain nach Europa

14 Kilometer liegen an der engsten Stelle zwischen Afrika und Europa- und trennen damit Spanien von Marokko, einem der größten Haschischproduzenten der Welt. Sowohl sein Status als Produktions- aber auch als Transitstaat nimmt immer weiter zu. Der Drogenvertrieb stellt ein immenses Problem für das nordafrikanische Königreich dar. Sowohl der Rauschgifthandel als auch die Abhängigkeit der Bevölkerung ist in den letzten Jahren weiter angestiegen. Viele Menschen sind süchtig, besonders in größeren Städten.

Marokko: Traditioneller Haschischanbau hemmt entwicklungspolitischen Fortschritt

Schon seit langer Zeit ist das Verhältnis und politische Klima zwischen dem Königreich Marokko und seinem Nachbarstaat Algerien äußerst schlecht. Aufgrund des permanenten Konflikts um das Gebiet der Westsahara ist die Grenze der beiden Staaten seit 1994 komplett geschlossen und ihre Beziehung über die letzten Jahrzehnte hinweg geprägt durch Provokationen, falschen Anschuldigen und Missgunst geprägt.

Marokko versorgt 70 Prozent des europäischen Cannabismarktes

In Marokko wird vor allem im Rif-Gebirge Hanf angebaut, das liegt im Norden des Landes. Etwa 800 000 Menschen leben von der Cannabis Produktion, obwohl diese illegal ist. Dennoch ist der Anbau so lukrativ, dass ganze Großfamilien sich davon ernähren können. Früher haben die Bauern andere Lebensmittel wie Weizen kultiviert. Das Leben war allerdings für sie sehr schwer. Sie hatten keine Häuser oder Schuhe. Heutzutage wird in der Bergregion viel gebaut. Es gibt Strom und viele besitzen auch ein Auto. Für sie bedeutet die Cannabisproduktion Wohlstand. Die Blätter und das Harz der Hanfpflanze, aus dem Haschisch gewonnen wird, können teuer verkauft werden.